Die Stichsäge ist ein hervorragendes Allzweckwerkzeug mit denen Sie fast alles sägen können. Gerade Schnitte und wunderschöne Kurven aus Holz, Metall und anderen Materialien sind damit kein Problem.
Während man mit Kreissägen und Tischkreissägen vornehmlich gerade Schnitte sägt, liegt das Hauptaugenmerk bei Stichsägen vor allem auf Kurvenschnitte und besonders feinen Arbeiten.
Und das in einer Vielzahl von Materialien, wie Holz, dünnem Metall, Laminat, Kunststoff und sogar Keramikfliesen.
Einfache Stichsägen beginnen bereits bei unter 30 EUR, Profigeräte liegen zwischen 150 und 400 EUR. Wenn Sie die Säge nur gelegentlich nutzen, kommen Sie wahrscheinlich mit einem günstigen Modell gut aus. Sollten Sie dagegen häufiger damit arbeiten wollen, geben Sie lieber etwas mehr Geld aus. Profigeräte sind in der Regel genauer, bieten regelbare Geschwindigkeiten und haben zusätzlich größere Leistungsreserven und längere Lebensdauern.
Das richtige Sägeblatt für Ihr Projekt
Bevor es überhaupt los gehen kann, braucht man ein passendes Sägeblatt für das gewählte Projekt.
Ein guter Sägeblatthersteller gibt das Material und die Anwendung an, für das das Sägeblatt geeignet ist. Auf dem Etikett steht zum Beispiel Holz oder Metall, grober Schnitt, feiner oder Kurvenschnitt.
Je weniger Zähne das Sägeblatt hat, desto gröber, bzw. rauer wird der Schnitt dafür aber auch schneller. Für feine Schnitte in Holz und vor allem Metall, Plastik und Acryl benötigen sie eine Sägeblatt mit vielen Zähnen.
Eine weitere Überlegung ist die richtige Klingenbreite. Wählen Sie die Breite, die der Enge der zu schneidenden Kurven entspricht. Je kleiner die Sägeblattbreite, desto engere Kurven können geschnitten werden. Breite Sägeblätter sind dagegen für gerade Schnitte geeignet.
Abschließend ist die Richtung der Zähne zu nennen. Bei einem Standard Stichsägeblatt zeigen die Zähne nach oben – dies ist die beste Wahl für Allzweckschnitte. Angemerkt sei, dass eine Seite beim sägen zwangsläufig ausreißt, bzw. Fransen bildet. Bei einem Standard Sägeblatt dreht man das Werkstück einfach so, dass die spätere Oberfläche beim sägen unten liegt.
Bei Materialien mit vorgefertigter Oberfläche oder bei Werkstücken, die man beim sägen nicht umdrehen kann, sollte ein negatives Stichsägeblatt verwenden werden (die Zähne zeigen nach unten).
Achtet auf die Sicherheit!
Sicherheit steht an erster Stelle! Benutzen Sie eine geeignete Schutzbrille und halten Sie das Verlängerungskabel weg von der Schneidbahn. Lassen Sie das Kabel nicht im Standbereich liegen, wo es eine Stolpergefahr werden könnte.
Arbeiten mit der Stichsäge
Die Stichsäge muss flach auf dem zu sägenden Material aufliegen, um einen präzisen Schnitt zu gewährleisten. Richten Sie die Schneidführung an der Vorderseite der Stichsäge an der Linie aus, die Sie auf dem Material markiert haben. Das Sägeblatt darf das Material aber noch nicht berühren. Wenn das Sägeblatt beim Einschalten der Säge das Holz bereits berührt, kann sich das Sägeblatt am Holz verfangen, die Säge ruckeln und das Sägeblatt brechen oder an der falschen Stelle schneiden.
Halten Sie das Sägeblatt daher etwas zurück, schalten Sie die Säge ein und lassen Sie das Gerät nach vorne gleiten, um mit dem sägen zu beginnen.
Ausschnitte sägen
Um einen Ausschnitt zu sägen, zum Beispiel ein Kreisausschnitt für einen Lautsprecher oder einen Ausschnitt für eine Küchenspüle in einer Arbeitsplatte, benötigen Sie ein Startloch. Bohren Sie dafür ein 14mm großes Loch. Setzen anschließend das Stichsägeblatt in das Loch und beginnen Sie dort mit sägen. Schalten Sie die Säge aber erst ein, wenn sich das Sägeblatt vollständig im Loch befindet und die Säge vollständig auf der Materialoberfläche ruht. Achten Sie darauf, dass das Startloch innerhalb des späteren Ausschnitts liegt.
Bleche und Hartplastik sägen
Der Versuch, Bleche oder Hartplastikplatten ohne Verstärkung zu schneiden, kann zu zackigen Kanten und einem verbogenen Produkt führen. Der beste Weg, diese Materialien zu schneiden, besteht darin, sie zuerst zwischen zwei dünne Sperrholzplatten zu legen. Befestigen Sie die Platten mit Schraubzwingen und sägen Sie dann alle drei Schichten sorgfältig durch. Mit dieser Methode erzielen Sie die saubersten Schnitte auf dünnen Blechen.
Achten Sie darauf, das richtige Sägeblatt zu wählen. Plastik darf nicht mit zu hoher Drehzahl gesägt werden, da das Material sonst schmilzt und das Sägeblatt verklebt.
Schützen Sie fertige Oberflächen vor Kratzern
Oberflächen können durch die Unterseite der Stichsäge zerkratzt werden. Wenn Ihr Material mit einer Schutzfolie geliefert wird, oft bei Acrylplatten, lassen Sie diese während des Schneidvorgangs drauf. Wenn Sie ungeschütztes Material sägen müssen, bedecken Sie den zu schneidenden Bereich mit Kreppband und zeichnen Sie Ihre Schneidführungen auf das Kreppband. Dies schützt die Oberfläche beim Schneiden vor Kratzern.
Übung macht den Meister
Wenn Sie das erste mal mit der Stichsäge sägen, dann machen Sie vorher einen Probeschnitt im gleichen Material, wie das spätere Projekt. Bei Kurvenschnitten sollten Sie gleich mehrere Testschnitte vorab durchführen damit Sie die Stichsäge später sicher beherrschen.
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